Industriekeramiker/innen Anlagentechnik stellen Massenartikel der Gebrauchs- und Zierkeramik, der Baukeramik und der technischen Keramik her. Hauptsächlich richten sie die im Produktionsprozess eingesetzten Maschinen und Anlagen ein, bedienen und warten diese auch. Sie steuern und überwachen den Materialfluss der Rohstoffe in den Aufbereitungsmaschinen, rüsten die Anlagen zur Formgebung je nach herzustellendem Artikel um, bereiten die Trocknungs- und Brennöfen vor und bedienen die Anlagen. Auch Veredelungs- und Verpackungsanlagen werden von ihnen gesteuert. Wenn Fertigungsfehler oder Maschinenstörungen auftreten, suchen sie die Ursachen und beseitigen die Fehler. Für ihre Arbeit brauchen sie Kenntnisse der Mess-, Steuer- und Regeltechnik, aber auch der Metall- und Elektrotechnik. Während der Produktion überwachen sie die Qualität der hergestellten Erzeugnisse, prüfen sie mit unterschiedlichen Verfahren und dokumentieren die Ergebnisse.
Sie verzieren Porzellan- und Keramikprodukte mit unterschiedlichen Techniken. Industriekeramiker/-innen Dekorationstechnik bereiten beispielsweise Farben vor und bemalen die Werkstücke mit Ränder-, Linien- oder Bänderdekors, Blumen und Ornamenten oder sie bringen Schriften und Monogramme auf. Hierzu tragen sie Farben und Edelmetalle wie Glanz- und Poliergold von Hand mit dem Pinsel oder mithilfe von Schablonen auf. Meist zeichnen und malen sie nach Vorlage, sie können Schriften und Dekore aber auch selbst entwerfen. Als alternative Dekorationsverfahren wenden sie Spritztechniken sowie den Buntdruck an. Schließlich trocknen und brennen sie die dekorierten Keramikteile, prüfen die Qualität ihrer Arbeit, nehmen Verbesserungen vor und dokumentieren die Ergebnisse.
Industriekeramiker/-innen Modelltechniksind Spezialisten für die Herstellung von Modellen für keramische Gegenstände, nach denen die Formen zur serienmäßigen Produktion gefertigt werden. Auch für die Herstellung dieser Formen, nach denen wiederum die keramischen Massen in den Produktionsanlagen geformt werden, sind sie zuständig. Meist arbeiten Industriekeramiker/innen Modelltechnik nach vorgegebenen Zeichnungen, sie können aber auch selbst Entwürfe gestalten. Wenn sie zur Herstellung des Modells Gips verwenden, mischen sie ihn mit Wasser und verändern die Gebrauchseigenschaften durch Zugabe von Bindemitteln. Sie bearbeiten das Werkstück durch Ziehen, Gravieren, Drehen und Schneiden, um es in die gewünschte Form zu bringen. Modelle aus Kunststoff bearbeiten sie durch Techniken wie Gießen, Laminieren und Abtragen. Falls das Modellstück aus Metall ist, sägen, feilen, bohren und schleifen sie es. Auf der Basis dieser Modelle stellen sie die Formen her. Schließlich trocknen und lagern sie die Modelle und Formen fachgerecht. Sie prüfen die Qualität ihrer Arbeit, insbesondere die Passgenauigkeit der Modelle sowie die Funktionsfähigkeit der Formen, und dokumentieren die Ergebnisse.
Sie stellen keramische Massenartikel her. Dazu bereiten Industriekeramiker/innen Verfahrenstechnik Rohstoffe wie Ton oder Kaolin zu keramischen Grundmassen und Glasuren auf und bedienen die entsprechenden Maschinen. Dann gießen sie – meist aus Gips – die Arbeitsformen. Im nächsten Schritt werden aus den Grundmassen manuell Rohlinge für keramische Erzeugnisse vorgeformt, die Arbeitsformen in die Formgebungsmaschinen eingesetzt und die Formgebungsmaschinen eingerichtet. Durch Drehen, Gießen oder Pressen stellen sie die Werkstücke her. Anschließend überwachen sie das Trocknen und Brennen der Keramik und veredeln die Oberflächen durch Glasieren oder Dekorieren. Sie sortieren die Produkte und bearbeiten sie gegebenenfalls nach. Während des gesamten Herstellungsprozesses überwachen sie die Produktqualität, dokumentieren die Ergebnisse und haben dabei stets die Optimierung der Verfahren im Blick.